Welches sind die Voraussetzungen für eine Augenlaser-OP und wann kann man Augen nicht lasern?
In Deutschland sind zahlreiche Menschen von einer schwachen Sehkraft betroffen. Da die refraktive Chirurgie inzwischen weit entwickelt ist, entscheiden sich jedes Jahr viele Kontaktlinsen- und Brillenträger zu einer Laserbehandlung an den Augen.
Bin ich geeignet für den korrektiven Eingriff oder kann sich jeder die Augen lasern lassen? Nicht umsonst stellen sich einige Weitsichtige und Kurzsichtige diese Fragen. Doch wann ist es möglich, eine Augenoperation durchzuführen, gehöre ich zur Zielgruppe?
Eine wichtige Voraussetzung um die Augen zu lasern besteht in dem Grad der Sehschwäche. Grundsätzlich muss die Sehstärke in dem Bereich von etwa -10,0 dpt bis +5,0 Dioptrien liegen. Ist keine scharfe Sicht ohne Brille mehr möglich, stellt die Augenlaser-OP für viele Sehhilfeträger oft die einzige Möglichkeit dar, um die eigene Sehstärke zu verbessern.
Keine Brille mehr zu tragen ist ein Wunsch, den einige Patienten seit Jahren in sich tragen. Die Eignung für eine ambulante Augen-OP per Laser wird während einem präoperativen Check in der jeweiligen Augenarztpraxis abgeklärt.
Auch wenn die Bedingungen für eine refraktivchirurgische Operation am Auge vielseitig sind, so ist das Augenlasern fast bei jedem möglich. Neben dem Grad der Sehschwäche stellt die Dicke der Hornhaut (circa 503 µm) eines der Kriterien für eine OP dar. Um nie wieder Brille tragen zu müssen, können jedoch unter Umständen Alternativen dienen, auf die später noch näher eingegangen wird.
Doch wer ist geeignet für die Augenlaserkorrektur und wer darf sich nicht lasern lassen? Eine solche ophthalmologische Behandlung ist zwar nicht immer möglich, aber in vielen Fällen können Fehlsichtige ihre Sehstärke verbessern.
Kann man sich die Augen auch schon in jungen Jahren behandeln lassen oder bestehen medizinische Einschränkungen?
Sobald Brillenträger volljährig sind, können sich viele von ihnen ihre Augen lasern lassen. Doch ab wann ist Augenlasern sinnvoll? Besonders in jungen Jahren ändert sich der Grad der Sehschwäche teils noch stark, sodass der Besuch einer Augen- und Laserklinik gut überlegt sein sollte. In medizinisch notwendigen Fällen wird der refraktive Eingriff normalerweise ohne Weiteres durchgeführt. Statt Brille tragen bereits viele Menschen mit schwachem Sehvermögen Kontaktlinsen, nicht bei jedem ist dies jedoch eine mögliche Lösung, sodass die operative Visuskorrektur für sie selbst als notwendig angesehen werden könnte.
Kann man alle Fehlsichtigkeiten korrigieren und wann hilft die OP nicht? Leider lassen sich nicht alle Sehfehler, wie etwa wenn man schielt, dadurch beheben. Für wen es geeignet ist, eine augenchirurgische Lasertherapie in Betracht zu ziehen, wird am besten direkt mit der eigenen Augenklinik besprochen. Auf Sonderfälle gehen Augenärzte gezielt ein, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
Was ist möglich und wann ist eine OP nicht möglich? Faktisch gibt es bestimmte Ausschlusskriterien und Kontraindikationen. Neben den positiven Voraussetzungen für eine Augenlaserbehandlung darf auch die Kontraindikation nicht vergessen werden. Die Grenzen liegen zum einen in der Sehkraft des Fehlsichtigen begründet. Treffen jedoch mehrere Faktoren zusammen, die einzeln nicht problematisch wären, wird ein gewissenhafter Ophthalmologe von der Lasertherapie abraten. Doch was geht nicht und was spricht gegen eine operative Laserbehandlung? Hauptsächlich scheitert die Weit- oder Kurzsichtigkeitskorrektur in einer Augenlaserpraxis daran, dass die Hornhaut zu dünn oder der Patient zu stark fehlsichtig ist. Nicht geeignet sind zudem Personen, die sonstige Krankheiten haben, die den chirurgischen Eingriff am Auge zu gefährlich machen.
Eine Augenlaser-OP kann hingegen bei Diabetes Typ 1 meist ausgeführt werden. Obwohl wegen Zucker eine Kontraindikation vorliegen kann ist wegen Diabetes, sofern der sonstige gesundheitliche Zustand in Ordnung ist, eine refraktive Laserbehandlung oftmals möglich.
Bei Epilepsie gestaltet sich das ophthalmologische Verfahren indes teils als zu schwierig, da die sehr ruckartigen Augenbewegungen den Laser irritieren können. Hochleistungslaser erfassen jedoch mittlerweile selbst extrem schnelle Augenbewegungen, sodass eine operative Verbesserung des Sehvermögens nicht zu 100% ausgeschlossen ist.
Bei Erkrankungen, wie Morbus Bechterew, bei Morbus Basedow und bei Morbus Crohn sollten Patienten einen Spezialisten befragen, ob ihre individuelle Einnahme der Medikamente dem Augeneingriff entgegenstehen.
Auch bei Schielen kommt das Augenlasern infrage. Direkt gegen Schielen wird speziell diese Lasertherapie jedoch nicht eingesetzt. Eine Schielbehandlung ist vielmehr trotz Schielen möglich. Eine Schieloperation sorgt dafür, dass die Sehkraft des schwächeren Auges gestärkt wird, sodass Schieloperationen dazu beitragen können, den Grad des Schielens zu minimieren. Bei Anisometropie, also einer unterschiedlichen Fehlsichtigkeit auf beiden Augen, kann die Augenlaser-OP eingesetzt werden, mit dem Ziel das Ungleichgewicht auszugleichen. Eine Kurzsichtigkeit auf einem Auge bei gleichzeitiger Weitsichtigkeit auf dem anderen Auge ist nur bis zu einem gewissen Grad bei geringer Sehschwäche mittels einer Brille korrigierbar. Ein refraktiver Eingriff per Laser dürfte hingegen bei starken Abweichungen teils unumgänglich sein.
Patienten, die schlechte Augen lasern lassen möchten, können dies nicht nur bei Weit-, sondern auch bei einer Kurzsichtigkeit in Erwägung ziehen. Bei Leseschwäche, die im Alter auftritt, ist der Erfolg jedoch normal geringer als bei einer OP, um die Fernsicht zu verbessern. Bei geringer Leseschwäche sollte in Augenlaserkliniken nachgefragt werden, ob von der chirurgischen Laserkorrektur nicht abgeraten wird.
Ist die ophthalmologische Laserbehandlung trotz Netzhautablösung, trotz dünner Hornhaut und bei einem Netzhautloch möglich?
Die Netzhaut (Retina) ist von hoher Relevanz für die ambulante Augen-OP per Laser. Ist die Hornhaut zu dünn, kann die Lasertherapie nicht durchgeführt werden, wobei neuere Korrekturverfahren eine höhere Toleranz erlauben. Grundsätzlich wird bereits von vielen Augenlaserkliniken eine Hornhautdicke von etwa 500 µm als zu dünne Hornhaut gewertet. Liegt die Hornhaut dicke unter diesem Wert kann nur in Ausnahmefällen operiert werden. Hat ein Fehlsichtiger eine dünne Netzhaut so ist der Grad der Fehlsichtigkeit entscheidend. Bei zu dünner Hornhaut in Verbindung mit einer geringen Sehschwäche ist die Lasertherapie unter Umständen noch durchführbar, da der Abtrag von der Hornhaut relativ gering ist.
Das Auge lasern bei einem Loch in der Netzhaut ist möglich, jedoch kompliziert. Leider kann es bei einer sehr dünnen Hornhaut schneller zu einer Hornhautablösung kommen, sodass ein Loch im Auge lasern zu lassen, erforderlich wird. Damit der refraktive Laser die Augen bei einer Netzhautablösung nicht verletzt, ist extreme Vorsicht geboten.
Unter Umständen kann auch eine Linsenimplantation erfolgen, bei welcher eine künstliche IO-Linse in das schlechte Auge eingesetzt wird.
Wann geht es nicht, die Laserkorrektur durchführen zu lassen, und ab welchem Alter kann ich meine Augen operieren lassen?
Operative Lasereingriffe werden in Deutschland eigentlich nur an Erwachsenen vorgenommen. Bei Kindern verändern sich die Werte einer Fehlsichtigkeit noch zu stark, sodass negative Konsequenzen die Folge des Augenlasern bei dem Kind wären. Ein Kleinkind, welches als Frühchen auf die Welt kommt, kann jedoch in wenigen Fällen an einem Netzhautschaden leiden, welcher mithilfe eines Lasers korrigiert werden kann.
Ist die OP trotz Schwangerschaft möglich?
Die Schwangerschaft selbst stellt ein Negativkriterium für die Lasertherapie dar. Eine natürliche Geburt ist jedoch auch mit gelaserten Augen möglich. Bei Kinderwunsch sollte die Operation am Auge jedoch, wenn der Zeitplan dies zulässt, möglichst auf die Zeit nach der Geburt gelegt werden, da die Belastung während der Geburt für die Augen sehr hoch ist.
Ein erhofftes Ziel der meisten Fehlsichtigen ist es natürlich, wieder ohne Brille sehen zu können. Nicht selten geht dieser Wunsch auch in Erfüllung und es wird beispielsweise keine Lesebrille mehr benötigt. Bei Gleitsicht gestaltet sich der laserchirurgische Eingriff jedoch schwieriger, sodass in einigen Patientenfällen nach dem Augenlasern wieder eine Brille getragen werden muss. Statt Gleitsichtbrille benötigen Operierte jedoch meist nur noch eine Brille fürs Lesen. In Fällen, in denen die Weitsichtigkeit ein stärkeres Problem darstellt, kann statt Lesebrille eine Brille für die Fernsicht helfen. Um nach der Augenkorrektur eine Lesebrille zu vermeiden, können die Augen, sofern die Differenz nicht zu groß ist, so gelasert werden, dass ein Auge leicht weitsichtig und das andere Auge leicht kurzsichtig ist. So möchte die Sehschwäche jeweils durch das stärkere Auge ausgeglichen werden.
Kann man trotz trockene Augen eine OP vornehmen?
Diese Frage kann nicht einheitlich beantwortet werden. Im Prinzip ist die refraktionschirurgische Laserkorrektur trotz trockener Augen durchführbar. Patienten, die mit trockenen Augen zu kämpfen haben, können jedoch durch den Abtrag der Hornhaut zusätzlich beeinträchtigt werden. Gibt der Ophthalmologe beim Eignungscheck grünes licht, ist auch bei trockene Augen das Lasern möglich.
Bei Thrombose im Auge lasern Ärzte die Augen, mit dem Ziel die Sehkraft zu erhalten. Nach einer Thrombose soll die Augenlaser-OP die stetige Verschlechterung des Sehens aufhalten.
Trotz großer Pupillen, trotz Herpes und bei Heuschnupfen kann die refraktive Augenkorrektur durchgeführt werden. Eine Narbenbildung nach dem Lasern dürfte nur in seltensten Fällen erfolgen.
Bei AMD (Makuladegeneration), bei Retinopathie, bei Neurodermitis und bei Makula sollten Fehlsichtige den zuständigen Arzt individuell befragen, ob sie sich für den augenchirurgischen Eingriff eignen. Trotz Rheuma, trotz Multiple Sklerose (MS) und trotz Allergie ist die Laserbehandlung oft machbar. Akute Allergiezeiten oder MS-Schübe stellen faktisch ein Ausschlusskriterium dar.
Bei dem Sjögren Syndrom, bei Hyperopie, Strabismus oder bei Amblyopie, Koagulation, Lupus Erythematodes (Autoimmunerkrankung), HIV, Koagulation und Hashimoto, müssen Brillenträger ein gutes Augenlaserzentrum wählen und ihre individuelle Erkrankung ansprechen, da hier grundsätzlich keine allgemeine Aussage gemacht werden kann.
Trotz Keratokonus, Glaskörpertrübung und trotz Nystagmus können die Augen gelasert werden, zumindest im Normalfall. Damit es nicht zu einer Vaskularisation kommt, sollte die OP bei Verkühlung verschoben werden.
Bluthochdruck, der häufig im Alter ansteigt, kann auch im Auge zu einem zu hohen Augeninnendruck führen, sodass der Sehnerv geschädigt wird. In solchen Patientenfällen und bei einem grünen Star im Anfangsstadium, kann normal trotz Glaukom eine korrektive Augenlaser-OP durchgeführt werden. Bei grünem Star ist jedoch der Grad der Schädigung des Sehnervs entscheidend. Diverse Medikamente sollen dabei helfen, eine weitere Schädigung aufzuhalten oder sie zumindest zu verlangsamen. Ein Grüner Star selbst kann jedoch durch eine refraktive Laserbehandlung nicht beseitigt werden.
Die häufigere Variante im Alter ist jedoch der graue Star. Nach grauem Star kann eine Kataraktoperation durchgeführt werden. Diese Nach-Grauer-Star-Operation im Bereich der Kataraktchirurgie, wird durch eine sogenannte Phakoemulsifikation durchgeführt. Nach grauem Star muss die Katarakt-OP jedoch unter Umständen erneut mittels einer Nach-Grauer-Star-OP ausgeführt werden. Nach grauen Star oder bei Nachstar trübt sich die Linse, das cataract, nach der Nach-Star-OP, sodass mit einer zweiten Nach-Staroperation die Trübung endgültig beseitigt werden soll.
Kann man Augen zweimal lasern lassen?
Zum zweiten Mal nacheinander die Augenlaser-OP wiederholen zu müssen, ist ein Umstand, der nach unseren Analysen nur wenige Operierte betrifft. Ein zweites Mal oder mehrfach eine solche Augen-OP ausführen zu lassen, sollte möglichst vermieden werden. Eine gute Augenlaserklinik sorgt möglichst dafür, dass ein wiederholtes 2. Mal Lasern nur extrem wenige Menschen betrifft. Dennoch kann die erste OP missglücken, sodass ein Nachlasern notwendig wird. Aus diesen Gründen stellen sich einige Fehlsichtige folgende Fragen. Wie oft kann man sich seine Augen lasern lassen und vor allem wer kann sich die Augen 2 mal lasern lassen? Wie oft es möglich ist, eine refraktive Laserbehandlung auszuführen, hängt von den personenbezogenen Voraussetzungen ab. Bei normaler Hornhautdicke ist das Augenlasern mehrmals möglich. Wenn die ophthalmologische Behandlung nur einmal möglich ist, kommt der Betroffene für die Augenkorrektur mittels Laser natürlich nicht infrage.
Oft ist es möglich, die Augen nochmal lasern zu lassen, doch grundsätzlich erfolgt der refraktive Eingriff jedoch einmalig und es gibt nur seltene Gründe für einen erneuten Lasereingriff, wozu etwa eine störende Restfehlsichtigkeit zählt.
Ich will meine Augen lasern lassen und dann zur Polizei. Ist dies für den Polizeidienst möglich?
Wer eine Ausbildung oder ein Studium bei der Bundespolizei anstrebt, der muss sich einem Eignungstest unterziehen. Ein Teil Für die Bewerbung bei der Polizei muss die Polizeidiensttauglichkeit erfüllt werden. Die Polizei wie zum Beispiel Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, NRW oder RLP orientiert sich dabei an der Leitlinie PDV 300. Danach müssen Beamte, welche die Polizeiausbildung absolvieren, auch eine gewisse Sehstärke mitbringen. Diese muss vor einer Laser-OP im Bereich von -5,0 dpt bis +3,0 Dioptrien liegen.
Wer nach dem Augenlasern zur Polizei möchte, sollte sich die Kurz- oder Weitsichtigkeitskorrektur gut überlegen. Da es bei der Polizei eine Wartezeit von teils über einem Jahr gibt, kann ein geplanter Eingriff eventuell noch vorab durchgeführt werden. Grundsätzlich darf keine operative Augenkorrektur im letzten Jahr vor der Einstellung erfolgt sein. Dies gilt ebenfalls im Bereich von Zoll und Feuerwehr. Der Dienst darf wegen der Polizei normal nicht für einen Lasereingriff unterbrochen werden.
Zur Bundeswehr trotz Sehbeeinträchtigung zu gehen ist möglich. In Sondereinheiten als Soldat oder im Rahmen der Polizei beim BKA, beim SEK oder der GSG 9 sind höhere Anforderungen zu erfüllen. Um bei der Bundeswehr Pilot werden zu können, gelten strenge Vorschriften für das Lasern, die vorab mit dem Arbeitgeber besprochen werden sollten. Wer ein Studium der Nautik aufnehmen möchte, sollte sich genau über die Mindestanforderungen informieren.
In einigen Berufen sind die Anforderungen etwas weniger streng. Als Lokführer und Flugbegleiter oder als Fluglotse am Flughafen ist das Tragen von Kontaktlinsen und Brillen meist unproblematischer.
Um Pilot zu werden muss jedoch eine Pilotenausbildung absolviert werden. Selbst bei einem einfachen Flugschein wird die Flugtauglichkeit überprüft. Bei Piloten richten sich Unternehmen in der Regel nach den EASA Vorschriften, sodass 5 Dioptrien als Grenzwert herangezogen werden. Um Pilot nach einer Augenkorrektur zu werden, erfolgt eine Einzelfallprüfung. Generell wird das Lasern nicht empfohlen.
Ab wann lohnt es sich die Augen zu lasern?
Da die Kosten von 1500 bis 2000 Euro pro Auge normal nicht von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden, sollte die refraktivchirurgische Lasertherapie gut überlegt sein. Wer einen Beruf anstrebt, in welchem die Sehkraft von besonderer Relevanz ist, sollte sich vorab genau über die Voraussetzungen informieren, um nicht später an einer Bewerbung gehindert zu werden.