Lohnt sich eine Augenlaserbehandlung?
Viele Kontaktlinsen- und Brillenträger überlegen im Laufe ihres Lebens, ob es sich lohnt, sich einer operativen Laserbehandlung an den Augen zu unterziehen. Um die optimale Sehkraft nach Möglichkeit wieder herzustellen, dient eine Visuskorrektur. Da die refraktive Chirurgie in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte zu verzeichnen hatte, sind neben den Risiken auch die Kosten für das Augenlasern gesunken. Die Kosten bei einer solchen Operation betragen gemäß unserer Nachforschung dennoch zwischen circa 890 und 2000 Euro pro Auge. Doch nicht jeder weitsichtige oder kurzsichtige Patient kommt für eine solche laserchirurgische Sehfehlerkorrektur in Betracht.
Ab und bis zu welcher Sehschwäche kann eine Augenlaser-OP durchgeführt werden?
Zunächst muss unterschieden werden, ob Nah- und Fernvisus betroffen sind oder ob nur eine Kurz- oder Weitsichtigkeit vorliegt. Der Dioptrienwert stellt die Maßeinheit für die Brechkraft dar. Die Dioptrienzahl wird abgekürzt als „dpt“ bezeichnet. Je nach korrektive Behandlungsmethode ist es leicht unterschiedlich, ab welcher Dioptrien Kontaktlinsen- und Brillenträger für eine Augenoperation infrage kommen.
Grundsätzlich muss die Sehschwäche in einem Bereich von ungefähr -10,0 dpt bis +5,0 Dioptrien liegen. Um in einem refraktivchirurgischen Laserzentrum eine Fehlsichtigkeit operieren zu können, darf der Zustand der Augen nicht zu stark von dem Wert der Normalsichtigkeit (Emmetropie) entfernt sein. Eine solche operative Sehstärkenkorrektur kann schlechtsehenden Patienten ihren oft lange bestehenden Wunsch, wieder ohne Brille oder Augenlinsen sehen zu können, nicht selten erfüllen.
Bis zu welcher Stärke ist eine augenchirurgische Lasertherapie durchführbar und wann ist die ophthalmologische Behandlung zur Sehleistungsverbesserung ausgeschlossen?
Eine Fehlsichtigkeitsoperation mittels Laser ist hingegen nicht denkbar bei einer bestehenden Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Selbst mithilfe einer Brille sind Schwachsichtige meist nicht in der Lage, so zu sehen, wie Kurz- oder Weitsichtige. Der bestehende Refraktionsfehler ist zu stark. Solange nur ein Auge betroffen ist, sehen Patienten zwar meist noch etwas unscharf, die Beeinträchtigung wird aber einigermaßen durch das gesunde Auge ausgeglichen, sodass der Alltag in aller Regel gut bewältig werden kann.
Wird im Rahmen einer Voruntersuchung festgestellt, dass ein Fehlsichtiger nicht für eine ambulante Augen-OP per Laser geeignet ist, so kann unter Umständen als Alternative eine intraokulare Linsenimplantation dabei helfen, die Sehstärke zu verbessern. Bei dieser Augenoperation wird die echte mit einer künstlichen Linse ausgetauscht. So soll erreicht werden, dass der Patient wieder ohne Brille sehen kann.
Ab wie viel Dioptrien kann man eine Operation am Auge durchführen lassen?
Eine gute Augenlaserklinik berät Personen, die Ihre Augen lasern lassen möchten, hierzu immer umfassend. Dazu zählt auch, dass ein Arzt möglicherweise von einem operativen Eingriff abrät, um die Gesundheit des Fehlsichtigen nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Bei 0,75 oder 1 Dioptrien ist ein Lasereingriff wenig zielführend. Als Toleranzbereich nach erfolgter Augenlaserkorrektur werden etwa 0,5 Dioptrien angesehen. In diesem Bereich erfolgt normal keine Nachbehandlung. Bis mindestens eine Dioptrien wird selbst überlegt, ob eine Nachoperation sinnvoll ist, sodass dieser Wert für eine erste OP zu gering ist.
Zwar gilt grundsätzlich, dass das Ergebnis bei wenig Dioptrien oft besser ist, als wenn ein Betroffener hohe Dioptrien hat, dennoch besteht wie bei jeder refraktiven Operation ein Restrisiko, dass Nebenwirkungen entstehen, welches nicht leichtfertig in Kauf genommen werden sollte.
Ab 1,5 Dioptrien kann erstmals über eine Augenlaserbehandlung nachgedacht werden. Mit 2, 3 oder 4 Dioptrien im Plus- oder Minusbereich sind die Ergebnisse nicht selten erstklassig und Weit- oder Kurzsichtige können oftmals gänzlich auf das Tragen einer Brille verzichten.
Mit 5, 6 dpt sowie 7 Dioptrien bei Kurzsichtigen werden oft hervorragende Resultate erzielt. Bei noch höheren Werten von über 8, 9 dpt und 10 Dioptrien kann eine Restfehlsichtigkeit bestehen bleiben. In allen Fällen beraten Augenärzte Kurz- oder Weitsichtige genau, ob und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Nebenwirkungen auftreten können. Bei zu hohen Werten ist eine refraktive Laserbehandlung jedoch nahezu bei jedem Fehlsichtigen nicht mehr durchführbar.
Bis zu wieviel Dioptrien kann man sich die Augen lasern lassen?
Eine einheitliche Dioptriengrenze gibt es nicht, da verschiedene Augenlaserverfahren Anwendung finden. Allgemein gelten jedoch Werte von über -10 Dioptrien oft als problematisch und teils als maximale Dioptrien. In Einzelfällen finden diese Grenzwerte bei operativen Sehkorrekturen jedoch erst bei 11 Dioptrien oder 12 Dioptrien im Minusbereich Anwendung, wenn die sonstigen Voraussetzungen des Kontaktlinsen- oder Brillenträgers sehr gut sind. Die Grenze im Plusbereich liegt dagegen bei etwa max. 5 dpt.
Ab welcher Dioptrie der refraktionschirurgische Augeneingriff nicht mehr ausführbar ist, besprechen die jeweiligen Spezialisten einer Augen- und Laserklinik mit dem Weit- oder Kurzsichtigen. Wenn ein Patient mit Werten an der Grenze zum maximal möglichen in eine Augenarztpraxis kommt, so wird ihm oftmals auch dadurch geholfen, dass er nach einer refraktiven Lasertherapie deutlich besser sieht. Selbst wenn keine 100%ige Sehkraft erreicht wird, erleichtert eine deutliche Verringerung der Dioptrien den Alltag oft ungemein.
In wieweit spielt es eine Rolle, ob man weit- und kurzsichtig ist?
Besteht eine Weit- und Kurzsichtigkeit wird mit einer ophthalmologischen Laserbehandlung lediglich die Kurzsichtigkeit korrigiert, die in den meisten Patientenfällen von höherer Relevanz ist. Ist das Sehen von nah und fern ein Problem, so hilft die operative Laserbehandlung an den Augen einigen Myopie- und Hyperopiepatienten dabei, dies zu korrigieren, sodass viele Operierte keine Gleitsichtbrille, wie dies bei Kurz- und Weitsichtigkeit üblich ist, mehr tragen müssen. Sofern Personen, die kurz- und weitsichtig sind, wieder ohne Brille sehen möchten, kann eine Monovisionsbehandlung eingesetzt werden. Bei dieser Methode wird ein Auge leicht kurzsichtig, das andere hingegen leicht fernsichtig. Durch den Ausgleich können viele gelaserte Patienten kurz und weit wieder scharf sehen. Die Differenz zwischen beiden Werten darf allerdings nicht zu groß sein.
Nicht jeder Fehlsichtige kommt mit diesem Behandlungsverfahren zurecht, sodass vorab mit Kontaktlinsen getestet wird, ob ein Brillenträger für diesen korrektiven Eingriff in einer Augenklinik infrage kommt.
Ab welcher Sehstärke ist das Augenlasern für Weitsichtige ratsam?
Eine Empfehlung wird von Ophthalmologen grundsätzlich nicht ausgesprochen, da dies jeder Patient für sich entscheiden muss, doch gegen Weitsichtigkeit, medizinisch Brechungshyperopie genannt, sind die klassischen Laserverfahren nur bedingt einsetzbar. Bei starker Weitsichtigkeit ist die Achse des Augapfels meist verkürzt. Dies wird auch Achsenhypermetropie genannt. Eine andere Möglichkeit besteht in einer eher seltenen Form der Brechungshypermetropie. Bei dieser Art der Fehlsichtigkeit ist die Brechkraft aus Glaskörper, Hornhaut und Linse zu schwach. Ist die Fernsicht gut und wird eine Sehkraftverbesserung im Nahbereich gewünscht, ist dies bis etwa +5 Dioptrien möglich, sodass das Lesen ohne Brille wieder denkbar ist.
Mit Plus Dioptrien ab einem Wert von 2 hat die Augenlaserkorrektur nicht selten einen deutlichen Effekt. Ist die Übersichtigkeit nur schwach ausgeprägt, sollte noch keine Brechkrafterhöhung erfolgen. Um die eingeschränkte Sehstärke verbessern zu können, ist bei Fehlsichtigen, die über eine starke Weitsichtigkeit verfügen, eine IOL-Linsenimplantation eine mögliche Alternative. Bis welche Dioptrien der einfachere Weg des Laserns gangbar ist, wird individuell in den jeweiligen Augenlaserkliniken besprochen, um eine Restfehlsichtigkeit möglichst ausschließen zu können.
Bis zu welcher Dioptrie ist eine Laser-OP gegen Kurzsichtigkeit (Myopie) möglich?
Geringe Kurzsichtigkeit bis etwa 5 Dioptrien weist in Studien anscheinend die besten Ergebnisse aus. Wer von starker Kurzsichtigkeit bis minus 10 Dioptrien betroffen ist, kann sich ebenfalls einer Augenlaseroperation unterziehen. Starke Kurzsichtigkeit lässt sich mit einer refraktiven Brechkraftverringerung teils so gut behandeln, dass nach der Augenkorrektur eine Brille nicht mehr nötig ist. Ab welcher Stärke ein operativer Eingriff erfolgen sollte, ist nicht klar festgelegt. Unter 1,5 bis 2 Dioptrien sollte jedoch darüber nachgedacht werden, ob eine OP unbedingt notwendig ist, um das Verhältnis von Risiken und Nutzen abzuwägen. Bis welche Stärke der chirurgische Lasereingriff helfen kann, hängt von einigen Faktoren ab. Patienten, die stark kurzsichtig sind mit Werten von über 10 Dioptrien, kommen jedoch nur selten für einen operativen Eingriff infrage.
Bei hoher Kurzsichtigkeit oder sogar in Fällen, in denen ein Fehlsichtiger eine extreme Kurzsichtigkeit von bis zu 20 Dioptrien aufweist, kann unter Umständen eine neue Augenlinse implantiert werden, um das Sehen ohne Brille möglich zu machen.
Kann man sich trotz Alterssichtigkeit lasern lassen?
Eine Alterskurzsichtigkeit tritt deutlich seltener auf als eine Altersweitsichtigkeit. Unter Altersichtigkeit oder Presbyopie verstehen Augenchirurgen daher eine Altersfehlsichtigkeit, die sich auf nahe Gegenstände auswirkt. Doch ab welchem Alter werden die Augen schlechter? Altersweitsichtig werden Personen meist ab dem 40. Lebensjahr. Eine Presbyopiekorrektur per Augenlaser-OP ist zwar machbar, liefert jedoch meist nicht die idealen Ergebnisse. Das Bindegewebe wird bei Betroffenen, die alterssichtig sind, zunehmend schwächer, sodass eine einmalig erfolgte Augenbehandlung oft nicht dauerhaft ausreicht. Die Fähigkeit der Akkommodation, also die Anpassungsfähigkeit des Auges an eine neue Entfernung, wird in höherem Alter schwieriger.
Welche Werte gelten bei Winkelfehlsichtigkeit, Schielen und sonstigen Sonderfällen?
Ist ein Auge fehlsichtig und das andere nicht, so kann sich im Laufe der Zeit ein Schielen entwickeln. Um dem entgegenzuwirken, kann eine refraktive Laserkorrektur das schwächere Auge unterstützen. Das Führungsauge wird dann nicht operiert. Da es sich hier um einen Spezialfall handelt, können die üblichen Dioptrien nicht als Basiswerte dienen. Im Rahmen einer Voruntersuchung wird ein guter Arzt den Fehlsichtigen über sämtliche Fragen aufklären. Ein Brillenrezept, in welchem die Art von Brechkraftfehlern sowie ein Wert in Zylinder eingetragen ist, kann dem zuständigen Augenarzt als erster Anhaltspunkt dienen, ob das Augenlasern möglich ist.
Ein gutes Augenlaserzentrum, welches viele individuelle Fragen beantwortet, findet sich in der Umgebung und ebenso im nahen europäischen Ausland zu teils deutlich günstigeren Preisen.